Katholische Jugend

 
EU-Bischöfe: Debatte um europäische Identität muss weiter gehen

Einigung auf Verfassung wird grundsätzlich begrüßt, aber Bedauern darüber, dass kein Bezug auf christliches Erbe möglich war (Kathpress, 23.6.04)

Das Präsidium der Kommission der Bischofskonferenzen des EU-Raumes (ComECE) hat die Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs auf eine EU-Verfassung begrüßt. Gleichzeitig riefen die EU-Bischöfe am Mittwoch in Brüssel die EU auf, sich noch mehr mit ihrem Erbe und ihrer Identität auseinander zu setzen. Dies sei nötig, um die europäische Einigung weiterführen zu können, heißt es einer vom ComECE-Präsidenten Bischof Josef Homeyer sowie seinen beiden Stellvertretern Bischof Adrianus Van Luyn und Erzbischof Hippolyte Simon unterzeichneten Erklärung.

Dass die Präambel das religiöse Erbe Europas erwähne, sei zu begrüßen. Dass "wegen der Opposition einiger Mitgliedsländer" kein Konsens gefunden worden sei, um das besondere christliche Erbe zu erwähnen, sei aber zu bedauern. Dies könne "als eine Missachtung des Wunsches einer großen Zahl von Bürgern" interpretiert werden.

"Wichtige Etappe im Einigungsprozess"

Die EU-Verfassung wird von den EU-Bischöfen als wichtige Etappe im europäischen Einigungsprozess begrüßt. Der Verfassungsvertrag sei einfacher und für die Bürger verständlicher als frühere EU-Verträge. Die EU könne künftig leichter mit konkreten Persönlichkeiten identifiziert werden. Auch die Einigung auf das System der doppelten Mehrheit im EU-Ministerrat wertete die EU-Bischofskommission positiv.

Von besonderer Bedeutung sei die Achtung der Menschenwürde als erstem Wert der EU. Auch die Aufnahme der EU-Grundrechtecharta sei ein Gewinn. Die EU werde dadurch mehr und mehr zu einer Wertegemeinschaft. Die EU-Bischöfe begrüßen schließlich, dass die Kirchen und Religionsgemeinschaften in der EU-Verfassung anerkannt werden und mit ihnen ein regelmäßiger und offener Dialog geführt werden soll. Das sei "ein guter Ausgangspunkt für die Entwicklung partnerschaftlicher Beziehungen".

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